Giovanni Batista Piranesi
>> Sie verachteten meine Modernität, ich ihre Bescheidenheit. <<
Giovanni Batista Piranesi, geboren am 04. Oktober 1720 in Mogliano bei Venedig, war ein italienischer Kupferstecher, Archäologe, Architekt und Architekturtheoretiker. Er war Sohn eines Steinmetzers, sein Bruder brachte ihm Latein und die Grundlagen der antiken Literatur bei. Bei einem Bruder seiner Mutter fing er an Architektur zu studieren. Nach einem Streit setzte er seine Ausbildung bei Giovanni Scalfarotto fort. Danach begann er eine Ausbildung zum Bühnenbildner und beschäftigte sich intensiv mit der Kunst der Illusion und der Perspektive. Er kam 1740 nach Rom, studierte und zeichnete dort die Architektur der Antike und Renaissance. Er erkannte aber schnell, dass er als Architekt schlechte Aussichten hatte und begann deshalb ein Jahr später eine Ausbildung bei dem Vedutenzeichner Giuseppe Vasi. Dieser vermittelte ihm auch die Grundlagen der Radierung und des Kupferstiches. Diese Ausbildung brach er aber ebenfalls ab und arbeitete zusammen mit Stipendiaten der französischen Akademie an einer Folge kleinerer Ansichten Roms. 1743 erschien sein erstes eigenes Werk "Prima parte di Architettura e Prospettive". Dies waren Stadtansichten die er in einer Verbindung aus Grabstichelarbeit und Radierung ausarbeitete. Er widmete es seinem Förderer Nicola Giobbe, ein venezianischer Bauunternehmer. Von 1738 bis 1774 brachte er mehr Folgen von Veduten barocker und antiker Baudenkmäler Roms heraus. Durch diese Veduten (Ansichten) wurde die Architektur des Klassizismus wesentlich beeinflusst. 1756 beschäftigte Piranesi sich mit der Erforschung und Vermessung zahlloser Bauten des antiken Roms, wonach er die "Antichità romane" schuf - Ansichten römischer Altertümer in vier Bänden. 1757 wurde er Mitglied der Society of Antiquaries in London und der römischen Accademia di San Luca. Der Papst schlug in 1767 zum Ritter. Am 09. November 1778 starb Piranesi aufgrund einer langen Krankheit in Rom.