Franz von Defregger
Franz Defregger wurde am 30. April 1835 auf dem Ederhof zu Stronach in Tirol geboren. Nachdem sein Vater verstorben war verkaufte er den Hof der Familie und ging nach Innsbruck. Dort begann er 1860 eine Bildschnitzlehre bei Michael Stolz, der schnell sein Talent erkannte und ihm ein Treffen mit Karl Theodor Piloty ermöglichte. Daraufhin nahm er an der Vorbereitungsklasse der Kunstgewerbeschule München teil und ging danach auf die Akademie der bildenden Künste. Anschließend verbrachtet er Zeit in Paris, wo seine Naturbilder beeinflusst wurden. Zurück in München widmete er sich der Portraitmalerei von Verwandten. Dank seiner Studie "Der verwundete Jäger" wurde er von Piloty als Schüler angenommen. Im Gegensatz zu Pilotys aufwendig inszenierten Historien- und Gesellschaftsbildern malte Defregger hauptsächlich Alltagsszenen aus dem Tiroler Bauernleben und genrehaften Darstellungen zur jüngeren Geschichte. Es dauerte nicht lange, bis er zum berühmtesten Genremaler der Münchner Schule wurde. Von 1878 bis 1910 lehrte er sogar als Professor die Historienmalerei an der Münchner Akademie. Neben der Genremalerei, malte er auch freiere Portraits, Landschaften und private Darstellungen. Als die Zeit der Moderne kam, konnte Defregger mit seiner Malerei nicht mehr mithalten. Dabei entstanden aber intime Skizzen und Studien, die seine Fähigkeiten und sein Talent bestätigten. Bekannt ist er haute noch als Maler des Tiroler Freiheitskampfes und Schöpfer meisterlicher Kompositionen aus dem tirolerischen und bayerischen Volksleben. Er wurde geadelt von Ludwig II und verstarb am 02. Januar 1921 in München.