Kurt Ernst Meyer-Eberhardt

Kurt Ernst Meyer-Eberhardt wurde am 10. April 1895 in Leipzig geboren. Er war Maler und Radierer und seine Tierradierungen sind damals wie heute berühmt auf der ganzen Welt. Schon als Kind zeigte sich sein Interesse für Tiere.

"Mit einem Hund fing es an! Es war ein Bastard, weiß gesprenkelt mit tausend Tupfen, wie ein Stück Löschpapier. Er war in meiner Kindersommerfrische mein souveräner Führer auf allen Wegen und Abwegen und bestimmte den Tagesablauf." 

Er studierte an der Akademie Weimar unter Lyonel Feininger. Eine Professur in Weimar lehnte er ab und ging nach München, wo er sich ganz der Tiermalerei widmete. 1919 ging er zurück nach Weimar um am Staatlichen Bauhaus zu studieren, heiratete ein Jahr darauf und kehrte später nach München zurück. Seit 1917 wurden seine Radierungen im Hanfstaengl Verlag in München, London und New York verlegt. Die Themen mit denen er sich in seinen Bildern beschäftigte, umfassten hauptsächlich Randgruppen der Gesellschaft, wie Arbeitslose, Bordellszenen, den Zirkus und Tierdarstellungen die das Leiden der Kreaturen durch den Menschen zeigen. Er widmete sehr viel Zeit der Darstellung von Pferden und ihrer Ausbeutung. Eigentlich war die Pferdedarstellung ein Symbol für den Einklang von Mensch und Tier. Viele Künstler kritisierten dies aber durch ihre eigenen kritischen Interpretationen von Pferd und Mensch. So auch Meyer Eberhardt, den die Kombination seiner technischen Fähigkeiten und die satirische Darstellung erfolgreich machte. Eberhardt arbeitete, anders als z.B. Franz Marc zu dieser Zeit, sehr naturalistisch. Auch unter Einfluss des Bauhauses kam er der Abstraktion nie näher. In den Zeiten des Nationalsozialismus fertigte er konservative Jagd-, Hund- und Katzenbilder an, um Geld verdienen zu können, ohne überwacht zu werden. Nach 1945 kehrte er wieder zu seinen kritisch- realistischen Bildern zurück. Mit farbigen Kaltnadelradierungen errang er seinen Platz unter den großen Kupferstechern des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Name findet sich in allen wichtigen Nachschlagewerken wie Thieme- Becker/Benezit/Vollmer Kunstlexikon. Am 25. Juli 1977 starb er in München.